miércoles, 26 de octubre de 2016

Morgens Spanisch lernen und Mittags mit dem Kite unterwegs, Tag 2

Spanische Freude ist die schönste Freude


Valencia. An diesem Morgen in Valencia erwache ich voller Elan. Schließlich bin ich voller Zuversicht: Der Sprachunterricht klappt super, ich habe schon nette Leute kennengelernt und auch das Kitesurfen gestern war ein voller Erfolg. Die Zweifel, die mich noch gestern um diese Zeit geplagt haben, sind wie weggeblasen.

Dementsprechend gut verläuft dann morgens auch der Sprachkurs, der Lehrer ist gut drauf und meine Laune kaum mehr aufzuhalten. Um zwei geht es dann auch schon mit dem Bus raus aus Valencia in Richtung El Perellonet, wo ich meinen Weg bereits kenne und mich irgendwie seltsam fremd und doch zugehörig fühle. Es ist ein Gefühl, als gehörte ich dorthin, man erwartet mich, und das in Spanien – einem zuvor so fernen Land, zu dem ich kaum Bezug hatte. 

Um 3 betrete ich dann den Kiteclub und blicke überrascht auf eine große Gruppe Personen, die verteilt auf ihren Sofas sitzen. Sie strahlen ein gemütliches Ambiente aus, aber auf einmal ist mir ein wenig unwohl, da ich außer meinem Lehrer und ein oder zwei Leuten von gestern niemanden kenne. Doch als mir die Spanier entgegenlächelten und mich mit einem freundlichen „Hola“ begrüßen, ist auch das wieder vergessen.

Als mir mein Lehrer dann eröffnet, dass ich heute ins Wasser dürfe, wächst meine Vorfreude. Schnell schnappe ich mir den Neoprenanzug und das Kite, und wir machen uns auf den Weg zum Strand – heute mit einigen anderen Schülern, die zwar schon häufiger Unterricht gehabt hatten, als ich, aber mich sehr schnell aufnehmen. Eine sehr interessante Art und Weise, Valencia zu erleben, denn hier kann ich die Ansichten der Einheimischen näher kennenlernen. Die Dinge, die mir so sehr an Valencia gefallen – dass immer was los ist, viele Menschen auf den Straßen bis spät in die Nacht, und dass die Leute locker und offenherzig sind– sehen sie zum Beispiel kritischer. Und so kann ich auch mal die Touristenaugen schließen, mit denen ich bis jetzt durch die Stadt gewandert bin, und Spanien aus Sicht der Spanier betrachten.
Dann ist es schon Zeit, das Kite aufzubauen. Diesmal völlig alleine und ohne Hilfe. Nach mehreren Anläufen klappt es dann auch erfolgreich – wie viel ich alleine an einem Tag schon gelernt habe!

Heute weht der Wind stärker als gestern und so tummeln sich im Wasser eine Vielzahl anderer Kiter. Wir Anfänger haben aber einen Abschnitt des Meeres nur für uns, um die folgende Übung auszuüben: Mit dem Kite ins Wasser gehen und sich von dort parallel zum Strand vom Kite ziehen zu lassen. Dafür muss man es gut lenken und drauf achten, nicht zu viel Wasser ins Gesicht zu bekommen. Und wenn man das hinbekommt, macht es wirklich viel Spaß! Irgendwann bin ich so erschöpft, dass ich kaum mehr kann, will aber auch keine Pausen machen, denn wer weiß wann ich diese Gelegenheit wieder bekomme, wenn nicht hier in Valencia?

Dennoch bin ich ein bisschen froh als mir mein Lehrer sagt, dass wir jetzt aufhören würden und ich das Kite zusammenpacken solle. Immerhin ist das hier auch Sport, nicht nur Vergnügen!
Als ich dann am Strand warte, dass er auch die anderen Schüler einsammelt, komme ich mit einem anderen spanischen Kitesurfer ins Gespräch, der mir prompt anbietet, mit ihm gemeinsam Tandemkitesurfen zu machen. Sehr gerne! Ich folge ihm ins Wasser und bevor er aufs Board steigt, hänge ich mich mit Armen und Füßen an seinen Rücken und ab geht’s. Eine einmalige Erfahrung!



Viel zu früh halten wir wieder an, da ich nun langsam wirklich los muss, mit meinen Sachen zurück zum Club und dann wieder heimwärts nach Valencia, bereit für den nächsten Morgen Spanischkurs in der Sprachschule Costa de Valencia. Nicht aber, ohne mich noch mal von allen Leuten zu verabschieden. Ein unglaublich guter Nachmittag! 

In unserem Youtube Video könnt ihr euch das Ganze auch nochmal genau angucken

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