Spanische Freude ist die schönste Freude
Valencia.
An diesem Morgen in Valencia
erwache ich voller Elan. Schließlich bin ich voller Zuversicht: Der Sprachunterricht klappt super, ich habe schon nette Leute kennengelernt und auch das Kitesurfen gestern war ein voller
Erfolg. Die Zweifel, die mich noch gestern um diese Zeit geplagt haben, sind wie weggeblasen.
Dementsprechend gut verläuft dann morgens auch der Sprachkurs, der Lehrer ist gut drauf und meine Laune kaum mehr aufzuhalten. Um zwei geht es dann auch
schon mit dem Bus raus aus Valencia
in Richtung El Perellonet, wo ich meinen Weg bereits kenne und mich irgendwie
seltsam fremd und doch zugehörig fühle. Es ist ein Gefühl, als gehörte ich
dorthin, man erwartet mich, und das in Spanien – einem zuvor so
fernen Land, zu dem ich kaum Bezug hatte.
Um 3 betrete ich dann den Kiteclub und blicke überrascht auf
eine große Gruppe Personen, die verteilt auf ihren Sofas sitzen. Sie strahlen
ein gemütliches Ambiente aus, aber auf einmal ist mir ein wenig unwohl, da ich
außer meinem Lehrer und ein oder zwei Leuten von gestern niemanden kenne. Doch
als mir die Spanier
entgegenlächelten und mich mit einem freundlichen „Hola“ begrüßen, ist auch
das wieder vergessen.
Als mir mein Lehrer dann eröffnet, dass ich
heute ins Wasser dürfe, wächst meine Vorfreude. Schnell schnappe ich mir den
Neoprenanzug und das Kite, und wir machen uns auf den Weg zum Strand – heute
mit einigen anderen Schülern, die zwar schon häufiger Unterricht gehabt hatten,
als ich, aber mich sehr schnell aufnehmen. Eine sehr interessante Art und Weise,
Valencia zu
erleben, denn hier kann ich die Ansichten der Einheimischen näher
kennenlernen. Die Dinge, die mir so sehr an Valencia gefallen – dass immer was los ist, viele
Menschen auf den Straßen bis spät in die Nacht, und dass die Leute locker und offenherzig sind– sehen sie zum Beispiel
kritischer. Und so kann ich auch mal die Touristenaugen schließen, mit denen
ich bis jetzt durch die Stadt gewandert bin, und Spanien aus Sicht der Spanier betrachten.
Dann ist es schon Zeit, das Kite aufzubauen. Diesmal völlig
alleine und ohne Hilfe. Nach mehreren Anläufen klappt es dann auch erfolgreich – wie viel ich alleine an einem Tag schon gelernt habe!
Heute weht der Wind stärker als gestern und so tummeln
sich im Wasser eine Vielzahl anderer Kiter. Wir Anfänger haben aber einen
Abschnitt des Meeres nur für uns, um die folgende Übung auszuüben: Mit dem Kite
ins Wasser gehen und sich von dort parallel zum Strand vom Kite ziehen zu
lassen. Dafür muss man es gut lenken und drauf achten, nicht zu viel Wasser
ins Gesicht zu bekommen. Und wenn man das hinbekommt, macht es wirklich viel Spaß! Irgendwann bin ich so erschöpft, dass ich kaum mehr kann, will aber auch keine Pausen machen, denn wer weiß wann ich diese Gelegenheit wieder
bekomme, wenn nicht hier in Valencia?
Dennoch bin ich ein bisschen froh als mir mein Lehrer sagt, dass
wir jetzt aufhören würden und ich das Kite zusammenpacken solle. Immerhin ist das hier auch Sport, nicht nur Vergnügen!
Als ich dann am Strand warte, dass er auch die anderen
Schüler einsammelt, komme ich mit einem anderen spanischen Kitesurfer ins Gespräch, der mir prompt
anbietet, mit ihm gemeinsam Tandemkitesurfen zu machen. Sehr gerne! Ich folge ihm
ins Wasser und bevor er aufs Board steigt, hänge ich mich mit Armen und Füßen
an seinen Rücken und ab geht’s. Eine einmalige Erfahrung!
Viel zu früh halten wir wieder an, da ich nun langsam
wirklich los muss, mit meinen Sachen zurück zum Club und dann wieder heimwärts
nach Valencia,
bereit für den nächsten Morgen Spanischkurs in der Sprachschule
Costa de Valencia. Nicht aber, ohne mich noch mal von allen Leuten zu
verabschieden. Ein unglaublich guter Nachmittag!
In unserem Youtube Video könnt ihr euch das Ganze auch nochmal genau angucken
In unserem Youtube Video könnt ihr euch das Ganze auch nochmal genau angucken
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